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Synthetische Brennstoffe: Was sind ihre Vorteile?

Synthetische Brennstoffe: Was sind ihre Vorteile?

Wussten Sie, dass man mit überschüssigem Strom gasförmige und flüssige Synthetik-Brennstoffe herstellen kann? Sie könnten in Zukunft einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Wir erklären, was ihre Vorteile sind.

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Zumindest in der Theorie wäre es problemlos möglich, alles elektrisch zu betreiben: Fahrzeuge, Heizungen, Maschinen und Geräte. Gäbe es da nicht diesen einen Nachteil: Elektrizität lässt sich nur schwer speichern und fällt übers Jahr betrachtet in unterschiedlich grossen Mengen an. Denn die Leistung von Wasserkraftwerken, Photovoltaikanlagen und Windturbinen hängt sehr stark von Wetter und Jahreszeit ab.

Erschwerend kommt hinzu, dass wir in den Wintermonaten verständlicherweise mehr Strom benötigen als im Frühling, Sommer und Herbst. Gerade im Winter liefern aber Wasserkraft und Photovoltaik am wenigsten Strom – nur die Windkraft läuft dann auf Hochtouren. Das führt dazu, dass es in den Sommermonaten überschüssigen Strom gibt. 

Wasserstoff hat den Nachteil, dass er flüchtig ist und sich nur in Spezialtanks lagern lässt. Ausserdem birgt er eine gewisse Explosionsgefahr.

Wasserstoff aus Strom produzieren – dank Elektrolyse

Bis heute ist es nicht beziehungsweise nur aufwändig möglich, den überschüssig anfallenden Strom zu speichern. Daher geht viel davon verloren. Ein Mittel dagegen könnte bald die Produktion synthetischer Brennstoffe sein. Grundlage dazu ist meist Wasserstoff: Dieser entsteht, wenn mittels Elektrizität Wasser in seine elementaren Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt wird. Dieser Vorgang heisst Elektrolyse.

Mit dem produzierten Wasserstoff könnten sich zum Beispiel Brennstoffzellen in Heizungen und Fahrzeugen betreiben, das Nebenprodukt Sauerstoff ist in der Industrie und der Medizin gefragt. Wieso hat sich diese Technik dann weltweit noch nicht durchgesetzt?

Methan und E-Fuels als sicherere Alternative?

Ganz einfach: Wasserstoff hat den Nachteil, dass er flüchtig ist und sich nur in Spezialtanks lagern lässt. Ausserdem birgt er eine gewisse Explosionsgefahr. Er eignet sich daher nicht für alle Anwendungen. Doch Wasserstoff lässt sich weiterverarbeiten: Zum Beispiel zusammen mit CO2 aus der Luft zu Methan, welches auch Hauptbestandteil von Erdgas ist. Synthetisch hergestelltes Methan lässt sich einfacher tanken und lagern als Wasserstoff, es unterscheidet sich kaum vom viel verwendeten und sicheren Erdgas.

Ebenfalls ist es möglich, aus Wasserstoff und CO2 synthetische Flüssig-Treibstoffe herzustellen. Diese sogenannten "E-Fuels" bestehen aus langkettigen Kohle-Wasserstoff-Verbindungen, die Benzin oder Diesel ähnlich sind. In der Autobranche haben sich diese E-Fuels, auch wegen des Elektroauto-Booms, allerdings noch nicht zur Serienreife entwickeln können.

Nachteil: Energieverlust bei synthetischen Brennstoffen

Aus Strom Brennstoffe herzustellen, hat seinen Preis: Der Wirkungsgrad von industriellen Power-to-Gas-Anlagen liegt heute bei knapp 50 %, in der Forschung wird eine Energieerhaltung von 75 % erreicht. Wenn immer möglich, sollte Strom also direkt genutzt werden. Droht er aber – mangels Speichermöglichkeiten – verloren zu gehen, ist die Herstellung synthetischer Brennstoffe eine zukunftsträchtige Option.

Aus Strom Brennstoffe herzustellen, hat seinen Preis: Der Wirkungsgrad von industriellen Power-to-Gas-Anlagen liegt heute bei knapp 50 %, in der Forschung wird eine Energieerhaltung von 75 % erreicht.